Auslandsjahr Kanada – High School Kanada – Schule Kanada
Flächenmäßig ist dieses nordamerikanische Land das zweitgrößte Land der Erde und auch beim Thema High School Year steht Kanada an zweiter Stelle und ist seit vielen Jahren, nach den USA, das zweitbeliebteste Gastland bei deutschen Gastschüler:innen. So gingen 2022/23 rund 2.360 Austauschschüler:innen aus Deutschland nach Kanada. Hier treffen Gegensätze aufeinander: Moderne Metropolen wie Vancouver, Ottawa und Montreal als starker Kontrast zu riesigen Naturwelten mit außergewöhnlicher Pflanzen- und Tiervielfalt.
Im Land des „Maple Leaf“ sind die multikulturellen Einflüsse nicht zu übersehen. Bestes Beispiel: Es gibt zwei Amtssprachen! Somit können Gastschüler:innen sich aussuchen, ob sie in den englischsprachigen oder in den französischsprachigen Teil gehen möchten.
Schulsystem und Schulalltag in Kanada
Die Schulen in Kanada sind gut und modern ausgestattet. Computerlabore, großzügige Sportanlagen, ein umfangreiches Angebot an musischen und sportlichen Aktivitäten gehören an vielen Schulen zum Standard. Das Leistungsniveau ist hoch. Nicht umsonst belegt Kanada bei den Vergleichen mit Bildungssystemen weltweit regelmäßig einen der Spitzenplätze.
Das kanadische Schuljahr beginnt im September mit dem ersten Halbjahr. Das zweite Schulhalbjahr fängt Ende Januar oder Anfang Februar an und endet im Juni. Nur wenige Schulen in Kanada gliedern das Schuljahr in Trimester. Der Unterricht findet montags bis freitags statt und der Schultag dauert in der Regel von 8 bis gegen 15 Uhr. An vielen Schulen gibt es einen „Dress Code“ der besagt, was an Kleidung, Make-Up und Schmuck erlaubt ist. Im Anschluss an den Unterricht werden viele Aktivitäten angeboten (im Bereich Sport, Musik, Theater, Kunst). Abends oder am Wochenende werden Sportwettkämpfe zwischen Schulen aus der Region ausgetragen. Das beim Zuschauen und Anfeuern des eigenen Teams entstehende Gemeinschaftsgefühl nennt man „School Spirit“.
Wusstest du schon?
In Kanada sprechen die Menschen nicht bloß Englisch, auch Französisch ist als zweite Amtssprache zugelassen und vor allem an der Ostküste (z.B. in Québec) verbreitet. Aufgrund der großen Entfernung unterscheidet sich das Französisch in Kanada vom europäischen Französisch.
In Kanada wird nicht in fester Klassenstruktur, sondern in Kursen unterrichtet. Gut zu wissen: Es gibt „linear schools“ und „semester schools“. Kanadische Schüler:innen belegen acht bis zehn Kurse pro Schuljahr. An „semester schools“ werden nur vier bis fünf Kurse (Fächer) pro Halbjahr belegt; zum Halbjahreswechsel werden die Fächer gewechselt. An „linear schools“ werden die acht bis zehn Kurse (Fächer) das ganze Jahr über besucht. Hierauf können zukünftige Gastschüler:innen bei der Wahl des Schulbezirks bzw. der Schule achten.
Die Schüler:innen der Abschlussklasse der High School/ Secondary School/ Collegiate heißen „Seniors“. In Kanada schließen die Schüler:innen nach 12 Schuljahren mit dem Erwerb des High School Diploms ab (Ausnahme Québec: Bereits nach elf Schuljahren erwerben die Schüler:innen das „diplôme d’détudes secondaires“). Dieser Schulabschluss ist nicht vergleichbar mit dem deutschen Abitur, da nicht jedes High School Diplom automatisch zum Studium berechtigt. Die Zulassung zum Studium hängt von der Wahl und dem Bestehen bestimmter Kurse ab, in manchen Provinzen vom Bestehen einer Abschlussprüfung.
Je nachdem ob du im englischsprachigen oder französischsprachigen Teil Kanadas lebst, werden gute Englisch- und/oder Französischkenntnisse vorausgesetzt.
Dein Schüleraustausch in Kanada
Programmvarianten
Wer sich für einen Schüleraustausch in Kanada entscheidet, wählt in der Regel gezielt einen Schulbezirk oder eine Schule aus. Es fallen Schulgebühren an, die je nach Schuldistrikt unterschiedlich hoch ausfallen können – ein Schulbesuch in einer bei internationalen Schüler:innen besonders nachgefragten Region ist mitunter deutlich teurer als der Aufenthalt in seltener angefragten geografischen Regionen oder Schulbezirken. Viele Austauschschüler:innen zieht es nach British Columbia und die Region um Vancouver sowie nach Vancouver Island – also in den Westen. Alle anderen Regionen und Schulbezirke haben jedoch genauso ihren Reiz.
Die Höhe der Schulgebühren sagt nichts über die Qualität der Schule oder Lehre aus – soweit man diese überhaupt messen kann. Teurer bedeutet also nicht notwendigerweise besser: Wichtig ist vor allem, dass die Austauschschüler:innen sich mit ihrer Entscheidung für eine Region, einen Schulbezirk oder eine Schule wohlfühlen. Es fallen übrigens nicht nur Schulgebühren an, auch die kanadischen Gastfamilien erhalten eine Aufwandsentschädigung. Privatschulprogramme und Internatsaufenthalte in Kanada sind übrigens auch realisierbar.
Für Sprachbegabte und besonders motivierte und leistungsstarke Schüler:innen bietet sich ein bilingualer Aufenthalt an. Die Kombinationsmöglichkeiten beider Sprachen sind vielfältig: Schulfächer auf Französisch auf einer englischsprachigen Schule und Leben in einer bilingualen Gastfamilie (oder umgekehrt). Entsprechend lassen sich auch ein halbes Jahr im englischsprachigen und ein halbes Jahr im französischsprachigen Kanada oder ein Aufenthalt in einer „bilingualen Ecke“ des Landes, wie Montréal oder New Brunswick, arrangieren.
Wusstest du schon, dass…
Anteil der Austauschschüler/innen, die ein Schuljahr, Halbjahr oder Term in Kanada verbringen
… die große Mehrheit der deutschen Austauschschüler:innen entweder ein halbes (47,5 Prozent) oder ein gesamtes Schuljahr (43,7 Prozent) in Kanada verbringen. Knapp 9 Prozent der Teilnehmenden sind nur für einen Term unterwegs.
WEITERE ZAHLENBeginn und Dauer des Aufenthalts
Die High School-Programme in Kanada beginnen fast alle im September oder im Januar – also jeweils zum Schuljahres- bzw. Halbjahresbeginn. Die große Mehrheit der Austauschschüler:innen bleibt für ein halbes Jahr ab September bzw. ab Januar oder für ein ganzes Schuljahr ab September. Obwohl das Schuljahr in Halbjahre eingeteilt ist, können Gastschüler:innen auch für circa drei Monate nach Kanada gehen.
Kosten
Programmkosten für das Programmjahr 2024/25 beginnen für einen Schuljahresaufenthalt im englischsprachigen Kanada bei etwa 15.500 Euro, im französischsprachigen Teil bei ca. 15.000 Euro. Diese Preise gelten für ein ganzes Schuljahr, inklusive Flug, Versicherung und Betreuung vor, während und nach deinem Auslandsaufenthalt. Bei dem Preis kommt es sehr auf die Region an, die du dir aussuchst. Vergleichsweise günstig ist der Programmpreis nur bei einem so genannten Länderwahlprogramm, d.h. du weißt im Vorfeld nicht, wo in Kanada du deine Zeit verbringen wirst. Privatschulbesuche oder Internatsaufenthalte sind mit höheren Kosten verbunden.
Thomas Terbeck:
Handbuch Fernweh – Der Ratgeber zum Schüleraustausch
Mit übersichtlichen Preis-Leistungs-Tabellen von High-School-Programmen
für 20 Gastländer.
21. Auflage, weltweiser Verlag 2023
464 Seiten, 22.00 Euro
ISBN 978-3-935897-44-0
Das Handbuch Fernweh bietet einen einzigartigen Preis-Leistungs-Vergleich von Schüleraustausch-Programmen nach Kanada und für viele weitere Gastländer und gibt zahlreiche Insider-Tipps, die dir bei der Suche nach dem für dich individuell besten Programm helfen.
Informiere dich also zunächst im Handbuch Fernweh, welche Programme für dich in Frage kommen, und fordere danach gezielt Informationen an. Dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass du neben einer Menge Zeit auch noch den einen oder anderen Euro sparst.
Zu deiner ersten Information kann es aber wohl nicht schaden, wenn du dir mal die eine oder andere Homepage der Organisationen anschaust, die dein Wunschland anbieten.
Anzahl der Jugendlichen pro Schuljahr, die einen mind. 3-monatigen Schüleraustausch in Kanada absolviert haben
Austauschorganisationen Kanada
Austauschorganisationen unterstützen Jugendliche und ihre Familien gezielt bei der Realisierung eines Schüleraustausches. Die Mitarbeiter von Austauschorganisationen beraten Schüler:innen und Eltern zu den verschiedenen Möglichkeiten, zu einzelnen Gastländern, zu den Voraussetzungen und dem Aspekt der Kosten und Finanzierung. Sie helfen bei der Auswahl des passenden Programms und begleiten den Prozess von der Planung über die Durchführung bis zur Rückkehr aus dem Ausland. So werden die Jugendlichen im Vorfeld auf ihren Aufenthalt vorbereitet und erhalten Hilfestellung z.B. bei der Beantragung des Visums. Gastfamilie und ein Schulplatz werden ausgewählt und vermittelt. Während des Aufenthalts übernimmt die Partnerorganisation oder Schule im Gastland die Betreuung der Jugendlichen, während die Austauschorganisation weiterhin als Ansprechpartner für die Eltern dient. Nach der Rückkehr halten viele Organisationen Kontakt zu ihren Ehemaligen, indem sie z.B. Nachbereitungsseminare anbieten.
Folgende Austauschorganisationen bieten Schüleraustauschprogramme nach Kanada an und stellen diese in detaillierten Preis-Leistungs-Tabellen im aktuellen Handbuch Fernweh vor:
Good to know – Kanada
Der Name Kanada entstand durch ein kleines Missverständnis: Die Einheimischen luden den französischen Entdecker Cartier in ihr „kanata“ ein, was übersetzt „Dorf“ heißt. Cartier dachte aber, dass damit die ganze Nation gemeint sei und benannte sie auch danach.
Die Klimazonen Kanadas reichen von gemäßigten Temperaturen bis zu Polarfrost. Die Winter sind kalt und lang, die Sommer hingegen kurz und heiß. So wurden im Winter 2005 beispielsweise im Yukon-Territorium Temperaturen von -58°C gemessen.
Nationalsportart in Kanada ist Eishockey. Die kanadische Nationalmannschaft gilt weltweit als eine der stärksten und hat bereits zahlreiche Weltmeistertitel gewonnen.
Dank der geringen Bevölkerungsdichte können in Kanada viele wilde Tiere ungestört leben. Braunbären fühlen sich in den kälteren Gebieten vor Alaska am wohlsten, und auch Wale und Eisbären zeigen sich in den arktischen Gewässern.
Nice to See:) Kanada hat mehr Seen als alle restlichen Länder der Welt zusammen. Offizielle Zahlen existieren nicht, man schätzt aber, dass es rund 31.752 Seen in Kanada gibt, die über drei Quadratkilometer groß sind.
Noch Fragen zum Schüleraustausch in Kanada?
Hier findest du bestimmt die Antwort:
Kanada hat ein international hoch anerkanntes Schulsystem. Es gibt, anders als bei uns, nur eine Schulform. Du kannst Kurse mit unterschiedlichen Leistungsniveaus belegen, ähnlich wie in einer Gesamtschule in Deutschland. Die einzelnen Schulstunden dauern je nach Provinz und Schuldistrikt unterschiedlich lang. Abgesehen von den klassischen Schulfächern, die du auch von zu Hause kennst, gibt es in Kanada häufig auch ausgefallenere Kurse wie Kochen, Outdoor Education usw. Die Schule geht in der Regel bis nachmittags und die Schüler:innen essen in der Schulmensa zu Mittag.
Es gibt einige Organisationen, die bilinguale Programme in Kanada anbieten. Hilfe beim Finden einer passenden Austauschorganisation findest du z. B. im Handbuch Fernweh. Bilinguale Schüleraustauschprogramme sind allerdings sehr fordernd, da du zwei Fremdsprachen gleichzeitig auf muttersprachlichem Niveau anwendest. Hierfür sollten deine Noten in beiden Sprachen mindestens gut sein. Die genauen Bewerbungsbedingungen erfährst du bei den Austauschorganisationen.
Kanada ist das zweitgrößte Land der Erde und kann je nach Region sehr weitläufig und dünn besiedelt sein. Wenn du also keine bestimmte Schule bzw. keinen bestimmten Ort angibst, kann es durchaus sein, dass du in einer sehr ländlichen Gegend untergebracht wirst. Aber keine Sorge: du gehst während deines Austauschs auf jeden Fall in die örtliche High School und wirst dort andere Schüler:innen kennenlernen, um Anschluss zu finden. Die kanadischen High Schools bieten dir neben Unterricht auch häufig ein breites Freizeitprogramm. Auch ein Austausch im ländlichen Raum kann also interessant sein. Womöglich machst du hier sogar die authentischsten Erfahrungen!
Viele Kanadier sind sehr sportbegeistert und an kanadischen High Schools gibt es häufig ein breites Sportangebot. Du musst dir aber keine Sorgen machen, wenn du selbst eher ein Sportmuffel bist! Es gibt auch genug andere Clubs und Societies, in denen du deinen Interessen nachgehen und neue Leute kennenlernen kannst. Und vielleicht findest du in Kanada ja unerwartet sogar doch noch eine Sportart, die dir gefällt.
Je nachdem, wo in Kanada du deinen Schüleraustausch verbringst, ist es gut möglich, dass es Bären und andere wilde Tiere gibt. Sorgen musst du dir aber nicht machen. Die Einheimischen wissen, wie man mit ihnen umgehen muss und wie man sich verhält, wenn man unerwartet einem Bären begegnet. Frag am besten bei deiner Gastfamilie nach. Und einen Bären auf sichere Entfernung zu sehen, kann ja auch sehr spannend sein.
Frische Lebensmittel dürfen nicht nach Kanada eingeführt werden, aber abgepackte Sachen wie beispielsweise Schokolade sind kein Problem. Viele Gastfamilien freuen sich sehr darüber.
Ja, das stimmt und liegt daran, dass auf den Preisschildern häufig der Preis ohne Steuern steht. An der Kasse werden diese dann noch hinzugerechnet. Je nach Provinz gelten unterschiedliche Steuersätze.
Viele Austauschschüler möchten ihrer Familie und Freunden etwas aus dem Ausland mitbringen oder schon während des Aufenthalts nach Hause schicken. Kleine platzsparende Souvenirs aus Kanada könnten zum Beispiel Maple Candy (Bonbons aus Ahornsirup), kleine Magneten mit der kanadischen Flagge oder Abbildungen von besonderen kanadischen Straßenschildern (z.B. Bear X-ing) sein.